Anlässlich des 35. Geburtstages der Sukuta-Wannsee Schule und der Fertigstellung der neuen Schulbücherei trafen sich 18 Menschen aus der Vereinsmitgliedschaft und aus dem Freundeskreis des Fördervereins in der zweiten Märzhälfte 2024 in Gambia, um vor Ort das Ereignis zu feiern und um das Projekt sowie Land und Leute besser kennen zu lernen.
Wir wohnten alle im Lemon Creek-Hotel in Bijilo und organisierten mal in kleineren, mal in größeren Gruppen und mal gemeinsam verschiedene Unternehmungen und Ausflüge. Wir begegneten uns regelmäßig beim Frühstück und trafen uns zum Abendessen entweder zufällig oder verabredet auch in Restaurants der näheren Umgebung.
Die neue Bücherei
Das Glanzstück der Schule, die neue Schulbücherei, für die im vergangenen Jahr ein Schulgebäude aufgestockt wurde, zeigte sich in seiner neuen Pracht. Das Lehrerzimmer wurde nach oben verlegt und unten entstand ein wunderbarer Kunstraum.
Trotz Prüfungszeit zum Ende des Trimesters fand uns zu Ehren und zur „Einweihung“ in den neuen Räumen eine Veranstaltung statt, in der Schülerinnen und Schüler der Upper Basic die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellten. Aufgeregt fassten die Schüler*innen den Inhalt eines selbst gewählten Buches in freier Rede zusammen und lasen dann eine Passage daraus vor.
Ein Hightlight war die Präsentation der Dramagruppe. Hier improvisierten Mädchen aus der sechsten und siebenten Klasse Stehgreifnummern nach den vorher festgelegten Begriffen Mercy, Fear, Death, Lokal, Madness, um dann in einer Denkmalpose regungslos bis zum Schluss zu verharren. Sie spielten ihre Rolle mit großer Intensität und Leidenschaft. Hier kamen Talent, erlerntes Schauspielhandwerk und ihre Begeisterung zusammen, es war hinreißend!
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Vortrag eines selbst verfassten Gedichts dreier Schülerinnen im Rap-Rhythmus. Bemerkenswert waren die Kraft und das Zutrauen in die eigene Person. Hier wurden eine Zukunftsorientierung und eine Hoffnung deutlich, was die Perspektive ihres Landes und die Führung eines selbstbestimmten Lebens betrifft. „Roarrrr, we are the Lions of Afrika!“ lautete der Schluss.
Das Board-Meeting mit der „Association-Sukuta-Wannsee, The Gambia“
An einem Samstagvormittag fand ein Boardmeeting des gambischen Trägervereins statt, an dem ein großer Teil der Besucher*innen teilnahm. Dass die Schule seit 35 Jahren so gut funktioniert, erklärte der Schulleiter auf der Sitzung des Boards so: Viele Entwicklungsprojekte in Afrika scheitern auf Dauer daran, dass die Europäer ihre Ideen durchsetzen ohne die Einheimischen mitzunehmen und deren Wünsche, Ideen, Einwände zu berücksichtigen. Das sei hier von Anfang an anders gewesen, es habe immer eine Gleichberechtigung geherrscht, deshalb sei die Schule ein gemeinsames Projekt zwischen Deutschen und Gambiern geworden.
Marina Jarra trug in diesem Zusammenhang vor, dass sie bisher immer gemeinsam nach Lösungen im Board zugunsten der Schule gerungen haben und sie diese am Ende, auch bei schwierigen Prozessen fanden.
Sehr erfreulich war die Mitteilung des Boards, dass unsere Schule im Land als eine der erfolgreichsten inzwischen sehr bekannt ist und es dadurch zu Wartelisten für die Aufnahme kommt.
Der Deutsch-Gambische Abend
Ein gelungener und interessanter Abend war das Zusammensein mit dem gesamten Schulpersonal der Sukuta-Wannsee-School und der Reisegruppe aus Deutschland im schönenGarten des „Blue Kitchen“ Restaurants.
Anlässlich des 35jährigen Jubiläums konnte wegen dem Ramadan kein Fest tagsüber stattfinden, wie z.B. eine Beach-Party wie vor 5 und 10 Jahren. So trafen wir uns am Abend zu einem herrlichen gambischem Buffett und zu Austauschgesprächen an deutsch-gambischen Tischen. Überall gab es rege Unterhaltungen und Spaß und Freude im Umgang miteinander. Hier spürten wir, was schon oft an anderer Stelle gesagt wurde: „We are one Family“!
In Ansprachen gaben der Schulleiter Sambou Kanteh, Petra Boulannouar als Vertreterin ihres Mannes Alfred Harnischfeger, Alpha Jallow, der Vorsitzende des Boards, der Vorschullehrer Baboucarr Dampha und weitere Vertreter der Schule unter großem Beifall ihren Dank zum Ausdruck!
Eine Reise, die sich in vielerlei Hinsicht gelohnt hat! Auch wir sind sehr dankbar!
Anna Fuchs und Waldraute Hölter